Von links nach rechts: Marco Berg, Torben Wittek, Roger Hermasch, Levi Beeck. Foto: imat-uve
Von Janine Rader
„Gute Gemeinschaft. Gute digitale Bildung. Gute Selbstorganisation mit einer guten Portion Projektmanagement gepaart. Das ist der CodeClubMG“: So beschreibt der Leiter und Kopf des Orgakreises, Felix Nattermann, sein Herzensprojekt. Ursprünglich eine im Jahr 2009 durch den Lehrer für Mathematik und Informatik gegründete Computer-AG, treffen sich mittlerweile jeden Freitag um 14.30 Uhr mehr als 120 Mitglieder in den Räumen des Gymnasiums am Geroweiher zum Coden. Von Software- und Web-Engineering bis hin zu Robotics und Creative Arts – das modulare Angebot lässt die Herzen junger Computer-Fans höherschlagen. Dahinter geschaltete Feriencamps dienen der weiteren inhaltlichen Vertiefung. Eine Besonderheit: Damit der CodeClubMG reibungslos laufen kann, unterstützen Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Orgakreises ihren Lehrer Felix Nattermann bei der Leitung der AG – Schüler werden also irgendwann selber zu Lehrern bzw. Trainern.
Und so wächst und gedeiht das Projekt weiter. Längst wurde es für Schüler anderer Gymnasien und sogar anderer Schulformen geöffnet, insgesamt zehn an der Zahl. Und: Auf der Suche nach jungen, talentierten Programmierern für ihre interne, web-basierte Firmenplattform holte sich die Mönchengladbacher imat-uve GmbH vier Schüler des CodeClubMG ins Boot – die Kooperation war ein ausgewiesener Erfolg. Nicht nur für das Unternehmen: Während die Schüler ihr erlerntes Wissen aus dem CodeClubMG in der Praxis anwenden und somit entscheidend zur Umsetzung der Software beitragen konnten, schnupperten sie außerdem schon früh Unternehmerluft, nahmen an Workshops für Kundengespräche teil und vermarkteten ihre selbstprogrammierte Software eigenständig auf Messen. Zuletzt berichtete selbst die ZEIT in einem großen Artikel über den CodeClubMG, und Telekom-Vorstandsmitglied Claudia Nemat lobte das Konzept und dessen Umsetzung im Rahmen eines Vor-Ort-Besuchs im Gymnasium als ein Vorbild für ganz Nordrhein-Westfalen.
Das CodeClubHaus
Aktuell studiert die zweite Generation des CodeClubMG, wiederum aus vier Schülern bestehend, dual an der Hochschule Niederrhein und macht gleichzeitig eine Ausbildung bei der imat-uve GmbH. Neben einem durchaus nicht unattraktiven Gehalt stellt das Unternehmen den Schülern außerdem eine Wohnung in Mönchengladbach zur Verfügung – und gibt ihnen gleichzeitig die Möglichkeit, weiterhin am CodeClubMG mitzuwirken. Somit profitieren neben den Schülern also nicht nur die frühzeitig mit den jungen Talenten verknüpften Unternehmen und die Hochschule Niederrhein von diesem Konzept. Auch der CodeClubMG kann mithilfe dieser „Alumni“ weiter florieren und sich spannenden Zukunftsvisionen widmen: beispielsweise dem neuen CodeClubHaus. „Wenn Schülerinnen und Schüler Koordinatoren waren, nachdem sie zuvor bereits Trainer oder Organisatoren gewesen sind, dann können die richtig viel. Ich glaube, das geben wir unseren Schülerinnen und Schülern im CodeClubMG mit. Sie entwickeln eine Leidenschaft im Bereich der Informatik und bilden dabei soziale, pädagogische und didaktische Fähigkeiten aus“, sagt Felix Nattermann.
Um die Attraktivität Gladbachs für Informatiktalente zu steigern und die bereits heute eklatante „MINT“-Lücke am Standort zu schließen, soll mit Unterstützung von imat-uve und anderen Partnern (die MGconnect-Stiftung und die Gründer- und Digitalisierungsinitiative nextMG haben den CodeClubMG in der Vergangenheit etwa bereits unterstützt) ein Campus für informatikbegeisterte Studentinnen und Studenten entstehen – und somit immer neue Generationen an talentierten jungen Menschen dazu anreizen, mit Beginn des Studiums nicht etwa das Weite zu suchen, sondern in Mönchengladbach Fuß zu fassen.
Links zum Thema:
http://gag-mg.de/bildungsangebote/mint/
https://www.zeit.de/2019/44/code-camp-moenchengladbach-programmieren-kinder-computer
https://mgconnect.de/fileadmin/mgconnect/downloads/presse/PM-CodeClubMG-2018.pdf