Bei der SMS Group, Aunde, Zeichensaele, Borussia Mönchengladbach und der Wirtschaftsförderung lernen sie den Wirtschaftsstandort kennen

Drei chinesische Hospitanten aus der Stadt Suqian sind derzeit für insgesamt drei Monate in Mönchengladbach zu Gast. Bei verschiedenen Unternehmen und Institutionen wie der SMS Group, Aunde, Zeichensaele, Borussia Mönchengladbach und der Wirtschaftsförderung lernen sie den Wirtschaftsstandort kennen. Hintergrund der Hospitanzen sind eine langjährige, enge Partnerschaft zwischen Nordrhein-Westfalen und der chinesischen Partnerprovinz Jiangsu, eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen den Städten Suqian und Mönchengladbach sowie die konkrete Organisation durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Ein entsprechendes Memorandum zur Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Technologie, Bildung, Kultur, Sport und Tourismus hatten Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und sein Amtskollege Tianqi Wang im vergangenen Jahr im Rahmen einer Delegationsreise der Stadt Mönchengladbach in Suqian unterzeichnet. Im Oktober 2016 war bereits eine Delegation von dort in Mönchengladbach zu Gast gewesen. Beim Gegenbesuch 2017, der von der WFMG organisiert worden war, wurden die Gespräche nochmals vertieft und die Möglichkeiten gemeinsamer Projekte eingehender diskutiert. Auf dem Besuchsprogramm der elfköpfigen Delegation, an der auch Borussia beteiligt war, standen seinerzeit unter anderem Besuche der Städte Suqian, Jiangyin und Digital-City Hangzhou sowie Besichtigungen von Produktionsstätten der Mönchengladbacher Unternehmen Trützschler und Aunde in der Provinz Jiangsu.

„Wir als Wirtschaftsförderung begleiten seit nunmehr 17 Jahren das Programm mit den chinesischen Partnern und erleben eine echte win-win-Situation. Der vor zwei Jahren abgeschlossene Kooperationsvertrag ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Zusammenarbeit“, betont WFMG-Chef Dr. Ulrich Schückhaus. Das erfährt auch Michael Duisberg, Geschäftsführer der Mönchengladbacher Zeichensaele, der derzeit für einen Monat die Hospitantin Liu Min in seiner Agentur zu Gast hat. „In einer global denkenden Welt ist es wichtig, dass die Menschen zueinander finden und einander kennen lernen. Schließlich machen Menschen die Geschäfte und nicht nur Maschinen“. Auf die kulturellen Besonderheiten im Kulinarischen hat sich das Agentur-Team bereits bestens eingestellt und zur Freude der Hospitantin einen Wok für das gemeinsame Essen besorgt.

Liu Min arbeitet im fernen Suqian im Verwaltungsausschuss der Suqian National Economic and Technological Development Area, dem größten Industriegebiet Suqians. Im Februar hospitierte sie bei der WFMG – und entdeckte erstaunlich viele Parallelen zwischen dem 270.000 Einwohner starken Mönchengladbach und ihrer Sechs-Millionen-Heimatstadt.  „Das Wort Mönchengladbach hat eine vielsagende chinesische Übersetzung – ,Meng Xing‘, was so viel wie ,wachsende, gedeihende Pforte‘ bedeutet. Die Stadt trägt diesen Titel zurecht. Am Niederrhein gelegen, ist Mönchengladbach so etwas wie eine Pforte zwischen Deutschland und seinen europäischen Partnern, und knüpft darüber hinaus auch eine Verbindung mit China – speziell meiner Heimatstadt Suqian“, sagt sie. Als Anknüpfungspunkte zwischen den beiden Standorten nennt sie Bereiche wie den eCommerce- und Logistiksektor sowie die Textil- und Bekleidungsindustrie. Am nachdrücklichsten hat sie in Mönchengladbach bisher übrigens der Karneval beeindruckt: „Das wird für immer eine der schönsten Erinnerungen meines Lebens sein.“ Und Xia Mingyne ergänzt: „Die Mönchengladbacher sind sehr offen und freundlich. Das hat mich sehr gefreut“. Dieses Kompliment gaben die deutschen Partner gerne zurück.