Gründer-ABC
Accelerator? Elevator Pitch? Und was bitte ist ein Scrum Master? Hier erklären wir die wichtigsten Begriffe aus dem eigenwilligen Vokabular der Start-up-Szene.
Accelerator
Entspanntes Startuppen ist mit dem Accelerator, zu Deutsch „Beschleuniger“, nicht angesagt. Hinter dem Accelerator verbirgt sich ein intensives Coaching in einem festgesetzten Zeitrahmen. Hier wird dein Startup zum schnellen Wachstum gedrillt.
Agile Entwicklung
Wie schön wäre es, wenn man mit einem Blick in die Glaskugel wissen würde, was der zukünftige Kunde will. Tja, das ist leider nicht möglich – da bleibt einem nur die agile Entwicklung. Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Produktverbesserungen in kleinen Produktzyklen – klingt irgendwie vertrauenserweckender als die Glaskugel.
Appraisal-Gespräch
Du hast großes Potenzial! Wow, das würde man doch gerne von seinem Chef hören. Dann warte doch einfach auf dein persönliches Appraisal-Gespräch, also ein Mitarbeitergespräch, in dem dein Vorgesetzter deine Stärken fördern will.
Average Revenue per User (ARPU)
Ganz einfach gesprochen: Es ist der durchschnittliche Erlös pro Kunde, anhand dessen sich ein Unternehmen eine Übersicht über die Wirtschaftlichkeit seines Unternehmens verschaffen kann.
Backlog
Eine Aufgabenliste sortiert nach Priorität. Klingt dir zu simpel? Den Startuppern auch, daher Backlog
Bootstrapping
Wenn man den steilen Weg eines Startups aus eigener Finanzierungskraft bewältigen will, muss man die Schnürsenkel schon mal enger schnallen. Der Verzicht auf eine externe Finanzierung kann manchmal schmerzhaft werden – also packt vorsichtshalber Blasenpflaster ein. Aber ohne Fleiß kein Preis, denn der Einsatz zahlt sich spätestens bei der zukünftigen Investorensuche aus.
Break-Even
Markiert den Wendepunkt eines Start-ups vom Verlierer zum Gewinner. Nun können alle offenen Rechnungen bezahlt werden, denn die Kosten sind endlich gedeckt.
Business Angel
Sie sind die sichtbaren Engel der Startupper. Sie stehen mit Rat und Tat zur Seite und versorgen einen mit Know-how und Erfahrung. Wenn das nicht mal fast besser als ein Schutzengel ist?
Businessplan
Sich treiben lassen und genießen – aber kommt man damit wirklich ans Ziel? Eher nicht, daher wer ein Business will, braucht auch einen Plan. Und Grundlage für eine gute Reiseplanung sind Zahlen und Fakten, denn ohne diese endet die Gründerreise bereits bei der Bank.
Buy-out
Das Unternehmen wird von einer anderen Partei „herausgekauft“. Dabei ist alles möglich: Der Geschäftsführer kauft vom Eigentümer oder der Mitarbeiter kauft vom Geschäftsführer.
Cashflow
„Kann ich mir das leisten?“ – Die Frage stellt sich wohl jeder beim Shoppen. Einem Unternehmen hilft hier der Blick auf seinen „Geldfluss“, also auf das Kapital, mit dem sich das Unternehmen selbst finanziert. Stimmt der Fluss, dann kann geshoppt werden, bis das Geld versiegt.
Company Outing
Jeder kennt Ihn und sein Ruf eilt ihm voraus. Von manchen gehasst und von manchen geliebt, aber nach wie vor der Standard unter den Teambuilding-Maßnahmen – der Betriebsausflug.
Conversational Commerce
Einen Kunden zum Kauf bequatschen – das geht nicht nur von Angesicht zu Angesicht, sondern auch digital. Möglich machen das Kommunikationsmedien wie Apps oder Social Media.
DDL
Nein, das ist kein Schreibfehler, bei dem das H wie ein D aussieht. DDL steht für die oftmals zu Schweißausbrüchen führende DeaDLine. Man könnte auch einfach „Frist“ sagen, aber das klingt halt lange nicht so international.
Digitaler Darwinismus
Nein, jetzt kommt kein Bio-Unterricht. Doch auch in der Startup-Szene heißt es „Survival oft the fittest“ – der harte Kampf ums Überleben bei der Digitalisierung von Unternehmen. Also „get digital or die“.
Disruption
Eine Zerrüttung in der Technologiewelt, das beschreibt die Disruption – wenn etwa eine Geschäftsidee auf den Markt kommt und die traditionellen Geschäftsideen ganz schön alt aussehen lässt. Ein Erdbeben, das den Markt völlig neu ordnet.
Due Dilligence
Wundertüten sind vielleicht am Kiosk spannend, aber beim Unternehmenskauf will man wissen, was drinsteckt. Mit „Due Dilligence“ prüft man das Unternehmen auf Herz und Nieren, so dass auch nur die leckersten Süßigkeiten in die Tüte gelangen.
Early Stage
Early Stage sind die Frühphasen eines Unternehmens, von der Vorgründung („Seed“) bis zur Gründung („Startup“). Also die Wiege eines jeden Unternehmens, denn jeder fängt mal klein an.
Earlyvangelist
„Ich bin der größte Fan” – so würde der Earlyvangelist sich wohl beschreiben. Er gehört zu den ersten Kunden eines Unternehmens und ist ein Fürsprecher dessen Produktes.
Elevator Pitch
Ein potentieller Investor, keine Präsentationsunterlagen und eine Aufzugfahrt Zeit: Das ist der Elevator Pitch. Hier ist echte Überzeugungskraft gefragt, um mit seiner Geschäftsidee in wenigen Minuten zu überzeugen.
Entrepreneurship
Selbst bei ursprünglich französischen Worten wie „entrepreneur“ kennen die Startupper keine Gnade. Entrepreneurship beschreibt die Gründung von Unternehmen auf Grundlage einer innovativen Geschäftsidee. Da ändert dann auch die englische Übersetzung nichts dran.
Exit
Gründen, Wachsen, Reichwerden: So stellt man sich die ideale Entwicklung eines Startups vor. Dafür braucht es aber den Exit, also den Verkauf des Unternehmens. Erst dann kann das Geld in eine Reise auf die Fidschi-Inseln investiert werden.
Feelgood Manager
Der Feelgood-Manager sorgt für ein Hotel Mama am Arbeitsplatz. Wäschewaschen gehört zwar nicht dazu, aber dafür alles, was den Wohlfühlfaktor bei der Arbeit steigert und für eine bessere Produktivität und Motivation beim Mitarbeiter sorgt.
FFF (3F)
FFF steht für „Family, Friends and Fools“ bzw. genauer für das Geld, das sie mit sich bringen. Bei der Finanzierung sind die Lieben oftmals die erste Wahl, denn wer wirklich liebt, kann auch bei der verrücktesten Idee nicht nein sagen.
Finanzierungsrunden
Gründung, Seed, Series-A, Series-B sind allesamt Phasen eines Startups, und alle Phasen benötigen Kapital. Und genau das zeichnet die Finanzierungsrunden aus, eine „Finanzierung“ nach „Runden“.
Going Public
Es könnte so einfach sein, wenn man einfach mal ein deutsches Wort nehmen würde. Going Public meint einfach nur den Gang eines Unternehmens an die Börse.
Hockey Stick Effekt
Wer hier an Sport denkt, der ist auf der falschen Fährte! Der Hockey-Stick-Effekt beschreibt einen Kurvenverlauf, der erst kurze Zeit relativ flach oder sinkend verläuft und dann gradlinig ansteigt. Also eine vorbildliche „Hockey-Schläger-Kurve“.
Inkubator
Ist eine Aufzuchtstation für die jungen Küken der Startup-Szene. Beratung, Infrastruktur und Vermittlung bei der Kapitalsuche sind die optimalen Bedingungen, um endlich flügge zu werden und seine Geschäftsidee in der echten Welt umzusetzen.
Intellectual Property
Es ist das teuerste, was ein Startup besitzt, und es ist eines der am schwierigsten zu schützenden Güter – das geistige Eigentum.
KTI
Hinter den drei geheimnisvollen Buchstaben versteckt sich eine Förderagentur, die junge Gründer unterstützt und coacht. Wer ihr Logo trägt, wird mit potenziellen Geldgebern in Verbindung gebracht.
Lean Start-up
Probieren geht über Studieren, das ist hier die Devise. Beim Lean Startup heißt das konkret, frühzeitig mit seinem Produkt an den Markt zu gehen, sich Kundenfeedback einzuholen und die Produktionszyklen kurz zu halten.
Letter of Intent
Sehr geehrte Damen und Herren … das ist nicht die Briefform, die der Letter of Intent beinhaltet. Er ist eine rechtlich nicht verbindliche Absichtserklärung. Es wird das Interesse an der Durchführung einer Transaktion oder an einem Abschluss eines Vertrages erklärt.
Make or Buy
„Do it yourself“ ist zwar im Trend, aber nicht immer die richtige Wahl. Jedes Unternehmen muss sich auf der Grundlage von unterschiedlichen Kriterien die Frage stellen: selber machen oder einkaufen?
Networking
Networking ist das A und O eines jeden Startuppers. Was genau zu tun ist: zusammenstehen, was trinken und quatschen. Hier werden zwar vielleicht keine Freundschaften fürs Leben geschlossen, aber vielleicht Investoren fürs Startup gefunden.
New Work
Die Erde ist keine Scheibe! Die Erde dreht sich um die Sonne! Erkenntnisse, die die Welt erschüttert haben. Jetzt kommen auch noch Digitalisierung und Globalisierung dazu und erschüttern unsere Arbeitswelt. Eine „Neue Arbeit“ bestehend aus Selbstständigkeit, Freiheit und der Teilhabe an der Gemeinschaft – das ist New Work.
Non Disclosure Agreement (NDA)
Was Kinder mit einem Schwur regeln, machen Unternehmen mit dem Non Disclosure Agreement. Vereinfacht bezeichnet der Begriff eine Vertraulichkeitserklärung zwischen Verhandlungspartnern, damit ihre gemeinsamen Geheimnisse auch geheim bleiben.
Phantomaktien
Seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen motivieren – wie wäre es da mit einem Bonussystem? Fiktive Aktien für Mitarbeiter, die gute Leistungen erbringen, ist das Instrument für nicht-börsennotierte Unternehmen. Da sammelt man als Mitarbeiter doch gerne Bonuspunkte.
Pitch
Pitchen gehört zum 1×1 eines jeden Startups. Hier geht es um die Präsentation seiner eigenen Geschäftsidee vor potentiellen Kunden. Was zählt, ist Überzeugungskraft.
Pitch Deck
Ein Unternehmer ohne Visitenkarte ist undenkbar. Das gleiche gilt für Startupper ohne Pitch Deck. Jeder Startupper, der pitcht, braucht auch ein paar Präsentationsfolien, auf denen er sein Unternehmen kurz vorstellt – das ist das Pitch Deck.
Pivot
Am Anfang eines jeden Startups fehlt fast alles, bis auf eine eigene Geschäftsidee. Doch die wird einem beim Pivot auch noch genommen. Pivot meint nämlich die grundlegende Änderung des Geschäftsmodells, also einen radikalen Kurswechsel.
Proof of Concept
Ein Konzept zu haben klingt erst mal super, doch wer sagt einem, ob das Konzept auch funktioniert? Das übernimmt das Proof of Concept, bei dem die prinzipielle Durchführbarkeit eines Konzeptes oder einer Geschäftsidee geprüft wird.
Quarterly Business Review (QBR)
Manches ändert sich auch nach der Schule nicht, nach dem Quartal wird abgerechnet. Bei dem Quarterly Business Review werden die Ziele quartalsweise überprüft.
Roadmap
Auch wenn das Navi die Straßenkarten in unserem Alltag abgelöst hat, führt bei den Startuppern nur die Roadmap ins Ziel. Die Roadmap ist ein Plan, der über Etappen auf geradem Weg in den Zieleinlauf führt.
Sales Closer
Geschäftsidee, Investorensuche, Produktentwicklung sind das Erste, woran man bei einem Startup denkt. Aber hat man da nicht was vergessen? Den Verkauf. Da kommt der Sales Closer ins Spiel, die Person für die Verkaufslogistik eines Startups.
Sales Pitch
Ein klassisches Verkaufsgespräch übersetzt in die Startup-Sprache: Das ist der Sales Pitch. Eine weitere Form des Pitchens, doch hierbei geht es sich nicht nur um Überzeugungskraft, sondern auch darum, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Also sei gewappnet.
Scrum Master
Einen Trainer, einen Moderator, einen Mediator, einen Vermittler und einen Projektmanager – Personen, die jedes Unternehmen braucht. Mit dem Scrum Master hat man alles in einem. Eine Person für alle Fälle, die die Entwicklungsprozesse im Überblick behält und die Kommunikation im Team organisiert.
Seed Finanzierung
Wie bei einem Pflanzensamen brauchen auch die jungen Startups viel Pflege, um wachsen zu können. Doch ein grüner Daumen ist hier nicht notwendig, das einzige, was gefragt ist, ist eine kleine Finanzspritze, um zu keimen.
Spin-off
Spin-offs sind „Ausgründungen“, das heißt Ausgliederungen oder Verselbstständigungen eines Betriebsteils. Es ist sozusagen die Light-Version eines Startups.
Storytelling
Es war einmal vor sehr langer Zeit … ist eine beliebte Methode der Marketingbranche. Es kommen zwar (höchstwahrscheinlich) keine Prinzen auf weißen Rössern vor, aber dafür eine schöne Geschichte, um ein Startup-Produkt … und wenn sie nicht verkauft haben, pitchen sie noch heute.
Strategie „1 face to the client“
„Ach hallo Herr, äh…?” Ja, wie hießen die nochmal alle von dem Projekt? Eine ganze Fußballmannschaft als Ansprechpartner für ein Projekt, das kann sich keiner merken. Daher EIN Ansprechpartner für EIN Projekt – das macht alles gleich viel einfacher.
Stucks und Bottlenecks
„Feststecken“ und „Engpass“, das sagt „Stucks und Bottlenecks“ aus. Gemeint sind einfach die kleinen Problemchen und Schwachstellen, die die Arbeit in einem Startup so mit sich bringt.
Testimonial
Glaubwürdig, bekannt und vertrauenswürdig, das ist die Jobbeschreibung eines perfekten Testimonials. Eine Person, die für deine Idee oder dein Produkt eine Empfehlung ausspricht, als lebendes Gütesiegel.
(Subprime) Unicorn
Einhörner sind märchenhaft in gleicher Weise wie ein Startup, das eine Milliarde wert ist. Doch nicht für alle wird dieses Märchen wahr, und so bleibt man dann doch nur ein „Subprime Unicorn“. The end.
Unique Selling Proposition (USP)
08/15 war gestern, heute zählt Unique Selling Proposition. Einzigartigkeit, Innovativität und ein Alleinstellungsmerkmal sind die Eigenschaften, mit der man die Konkurrenz aussticht.
Venture Capitalists
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, das ist das Motto des Venture Capitalists. Er investiert Kapital in ein Startup mit dem Ziel der Wertsteigerung. Dass seine Investition scheitert kann, das nimmt er in Kauf.