Blickpunkt Im Gespräch mit Klaus Franken, Geschäftsführer der Catella Project Management GmbH „Aufbruch in ein neues Zeitalter“ Das schwedische Unternehmen Catella plant als führender Spezialist für Immobilien-Investments, Fund Management und Ban- king im Herzen der Stadt Mönchengladbach für rund 500 Millionen Euro die Seestadt. Catella-Geschäftsführer Klaus Franken verrät im Gespräch, warum das Unternehmen in der Vitusstadt investiert und warum nicht nur der Fußball erstklassig ist. Der Name „Seestadt mg+“ hat viele überrascht – weil Mön- chengladbach bisher sozusagen alles hat außer einem See. Wa- rum halten Sie ihn für gelungen? Klaus Franken: Die Seestadt mg+ ist etwas Einzigartiges, Einma- liges für diese Stadt. Ein Projektname muss den Bewohnern und Nachbarn eine positive Identifikation ermöglichen – am See ist jeder gerne, und deshalb wird das ein angenehmer Ort zum Wohlfühlen werden. Welche Bedeutung hat das Projekt für die Stadt einerseits, aber auch für Catella? Klaus Franken: Für die Stadt wird damit endgültig der Aufbruch in ein neues Zeitalter manifestiert, so ein großes Projekt, so viel In- novation, so einen großen See mitten in der Stadt – wo gibt es das schon? Weit über die Stadtgrenzen hinaus wird das Projekt Strahl- kraft entfalten und Alteingesessene ebenso begeistern wie neue Bürger in die Stadt locken. Für Catella ist es ein weiterer Schritt, urbane Quartiere an Bahnhöfen zu entwickeln. Das sind Orte für nachhaltige Investments, wo Kapital gut angelegt ist. Worauf dürfen sich die Gladbacher besonders freuen? Klaus Franken: Das Quartier ist für alle da und offen in alle Rich- tungen. Der Stadtteil Pesch erhält ein Highlight, der Hauptbahnhof endlich ein attraktives Umfeld, und die Bürgerinnen und Bürger sol- len schon bald wieder diese große Fläche als Teil der Stadt erleben können. Derzeit eingezäunt, soll bereits vor den Baumaßnahmen die Fläche wieder zugänglich und über eine Interimsnutzung erlebbar werden. In den letzten Jahren hat Catella in der Region mit Projekten auf sich aufmerksam gemacht, jetzt sind Sie erstmals in Gladbach aktiv. Wodurch ist die Stadt attraktiv geworden? Catella ist als schwedisches Unternehmen nicht nur auf die Me- ga-Cities fokussiert, sondern schätzt das Potenzial von aktiven Städten. Mönchengladbach ist in den Fokus unseres Interesses ge- rückt, weil die Aufbruchsstimmung uns begeistert hat. Ein Master- plan mal nicht „von oben herab“, sondern von Bürgern initiiert und bezahlt, wo gibt es soviel Engagement? Wodurch zeichnet sich der Wohnstandort Mönchengladbach aus, wodurch der Wirtschaftsstandort? Klaus Franken: Mönchengladbach ist ein wichtiger Arbeitsplatz- standort, aber auch das Zentrum für das bevölkerungsreiche Umfeld der Stadt. Wohnen und Arbeiten gehören zusammen, weshalb wir hier gar keine Unterscheidung vornehmen möchten, im Gegenteil. In der Seestadt mg+ werden neue Büros, Dienstleistungen und Wohnungen entstehen – die schaffen Lebensraum, der das Leben leichter macht. Sind weitere Investitionen seitens Catella am Standort denkbar, möglicherweise im Zuge der Stadtentwicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt? Klaus Franken: Anders als viele angelsächsisch geprägte Investo- ren müssen wir keine Splittung unserer Investments per Definition vornehmen. Fühlen wir uns mit unserem Investment in einer Stadt wohl, darf es ruhig etwas mehr sein. Ist diese Strategie, zusammen mit dem vorangegangenen Mas- terplan MG 3.0, auch etwas, das Mönchengladbach von an- deren, ansonsten vergleichbaren B-Standorten unterscheidet? Klaus Franken: Definitiv, aber warum „B-Standort“? Stadt und Investment sind erstklassig wie die Borussia. Und genau dieses Selbstbewusstsein sollte jeder in der Stadt ausstrahlen – das macht nämlich den Unterschied zu anderen Städten, die vergleichbare Rahmenbedingungen haben, aber nicht so viel daraus machen. Was wird in der Übergangszeit geschehen, bis es an die tatsäch- liche Bauphase geht? Klaus Franken: Wir hoffen sehr, dass an einer oder zwei Stellen schnell gebaut werden kann. Aber unabhängig davon sollen die Mönchengladbacher/innen schon bald über das Areal joggen, mit dem Rad radeln oder diverse Events auf der Fläche besuchen – die Seestadt mg+ kommt, und zwar nicht erst in ein paar Jahren! www.wfmg.de