Die Geschichte
Ich habe Honigblut im Oktober 2023 gegründet, aus der Leidenschaft heraus, Nachhaltigkeit und kulturelle Vielfalt in der Mode zu vereinen. Die Idee dazu entstand während meines Masterstudiums in Textilen Produkten mit dem Schwerpunkt Design und Nachhaltigkeit an der Hochschule Niederrhein. Inspiriert von der Ressourcenverschwendung in der Modeindustrie und dem Wunsch, kreative Lösungen für Altkleider und Stoffreste zu finden, fasste ich den Entschluss, mein eigenes Label ins Leben zu rufen.
Honigblut steht für Zero Waste und genderneutrale Mode in Form handgefertigter Unikate – eine einzigartige Verbindung aus kulturellen Symbolen und modernem Design. Jedes Teil erzählt eine eigene Geschichte und ist ein Ausdruck von Individualität. Mein kultureller Hintergrund sowie meine Erfahrung mit Upcycling prägen jedes meiner Designs.
Das Label arbeitet projektbasiert und kooperiert mit lokalen Initiativen, um eine nachhaltige und soziale Modewelt zu fördern. Mit der Gründung von Honigblut habe ich eine kreative Reise begonnen, die Mode und Verantwortung miteinander vereint.
Gründerin sein
Welche Vorteile siehst du als Gründerin in der Selbstständigkeit?
Als Gründerin sehe ich in der Selbstständigkeit die Möglichkeit, meine Ideen uneingeschränkt umzusetzen und meinen kreativen Ausdruck mit Nachhaltigkeit zu verbinden. Sie erlaubt mir, flexibel zu arbeiten, eigenständig Entscheidungen zu treffen und ein Label aufzubauen, das meine Werte widerspiegelt. Dabei lerne und wachse ich täglich.
Was war dein schwerster Moment als Gründerin?
Der bisher schwerste Moment als Gründerin war es, die Anfangsphase zu meistern: Unsicherheiten, begrenzte Ressourcen und der Aufbau einer Marke fordern viel Geduld und Durchhaltevermögen. Es war nicht immer leicht, am Ball zu bleiben und an meine Vision zu glauben. Doch genau das hat mich gestärkt und wachsen lassen.
Was würdest du einem Gründerneuling raten?
Mein Rat an Gründerneulinge: Glaubt an euch und eure Vision, auch wenn es schwierig wird. Setzt klare Ziele, bleibt flexibel und seid offen für Neues. Scheut euch nicht, Hilfe und Feedback anzunehmen – das stärkt und inspiriert. Geduld, Ausdauer und der Mut, Fehler zu machen, führen langfristig zum Erfolg.
Die Gründerin
Fidan Brosch
*Greven
Foto: ©Luisa Sole
Die Idee
Welche Idee verbirgt sich hinter deinem Firmennamen?
Der Name Honigblut leitet sich aus dem türkischen Sprachgebrauch ab und stammt vom Mädchennamen meiner Mutter: „Bal“ für Honig und „Kan“ für Blut.
Was macht deine Idee so einzigartig?
Was Honigblut einzigartig macht, ist der persönliche Ansatz, bei dem keine fertigen Produkte verkauft werden. Stattdessen können Kunden ihre Altkleider oder Stoffe zu mir schicken, aus denen ich maßgeschneiderte Kleidungsstücke und Accessoires anfertige. Ich habe diverse Schnitte entwickelt, aus denen sich Kunden das auswählen können, was ihnen gefällt, und ich setze dies dann individuell um. Diese Maßanfertigungen sind mehr als nur Mode – sie sind ein Ausdruck von Persönlichkeit und Geschichte. Ich integriere nachhaltige Praktiken und kulturelle Elemente in jedes Stück, um den Lebenszyklus von Textilien zu verlängern und gleichzeitig einzigartige Unikate zu schaffen, die den Bedürfnissen und Wünschen meiner Kunden entsprechen.
Warum Mönchengladbach?
Ich habe Honigblut in Mönchengladbach gegründet, weil ich hier lebe und mein Master absolviert habe. Die Stadt hat eine bedeutende textile Geschichte, und es ist inspirierend zu sehen, wie durch Initiativen wie die Textilfabrik 7.0 neues Leben in die Branche kommt. Mönchengladbach ist ein idealer Ort, um mein Label zu entwickeln, da es eine kreative und nachhaltige Zukunft für die Textilindustrie fördert. Sollte Honigblut weiter wachsen, würde ich es begrüßen, noch stärker mit der lokalen Textil-Community zusammenzuarbeiten und ein Teil des neu entstehenden Textilnetzwerks zu sein.