Der vollständige Glasfaserausbau in Mönchengladbach-Genhodder nimmt Form an. Neben den unterversorgten Standorten im Dorf, welche über ein Förderprogramm Glasfaserleitungen erhalten, sollen auch alle verbliebenen Adressen reine Glasfaseranschlüsse bekommen. Im Nachgang an den durch Bund und Land NRW geförderten Ausbau werden diese Standorte eigenwirtschaftlich durch den Anbieter Deutsche Glasfaser in Angriff genommen.
„Deutsche Glasfaser strebt generell ein Wachstum im eigenen Glasfasernetz an“, sagt Stephan Giese von Deutsche Glasfaser. „Hierzu benötigen wir zum einen ausreichendes Interesse der Anwohner, zum anderen sind der Baupreis und die notwendige Anbindung wichtig. Nach intensiven Gesprächen aller Beteiligten wurde uns vom Fördergeber zugesagt, die Trassen des Fördernetzes nutzen zu dürfen, um weitere – derzeit nicht unterversorgte – Adressen eigenwirtschaftlich an das Glasfasernetz anzubinden.“
Im Zuge des Breitbandförderprogramms des Bundes werden bis Ende des Jahres alle mit weniger als 30 Mbit/s unterversorgten Adressen in Mönchengladbach mit Glasfaserleitungen erschlossen. Aufgrund unterschiedlich langer Zuleitungen mit alten Kupferkabeln betrifft dies im Ortsteil Mönchengladbach-Genhodder nur rund die Hälfte der dortigen Adressen. Die andere Hälfte ist bereits zu gut versorgt, um mit Fördermitteln Glasfaseranschlüsse zu erhalten, wodurch ein geförderter Ausbau des ganzen Dorfes nicht möglich ist. Dies soll nun aber über private Investitionen erfolgen.
Hierzu erhalten die betroffenen Anwohner nach Abschluss des Förderprojekts Post. Angeschlossen werden kann, wer im Rahmen einer definierten Frist einen Anschluss in Auftrag gibt. Bei ausreichender Nachfrage werden die Hausanschlüsse kostenfrei gebaut. „Wir freuen uns, dass im Dialog mit Stadt, Wirtschaftsförderung und dem Anbieter nun eine verbindliche Lösung gefunden wurde und es eine Anschlussmöglichkeit für das ganze Dorf geben wird“, sagt Anwohner Markus Kohlen. „Die Glasfaseranschlüsse sind für uns sehr wichtig, um bei der fortschreitenden Digitalisierung alle Möglichkeiten des Internets nutzen zu können und nicht abgehängt zu werden.“
Auch Benjamin Schmidt, städtischer Gigabit-Koordinator bei der WFMG, ist zufrieden. „Im Jahr 2018 war eine eigenwirtschaftliche Nachfragebündelung in Genhodder und Umgebung leider gescheitert. Nun ist es uns gelungen, mit einem zielgerichteten Einsatz öffentlicher Gelder und einem engagierten Anbieter eine Ausbau-Perspektive für das ganze Dorf zu entwickeln. Aus meiner Sicht eine gute Lösung, da der eigenwirtschaftliche Ausbau für uns stets Priorität besitzt.“
Neben Genhodder sollen im Nachgang an das Förderprojekt auch weitere Nachfragebündelungen in naheliegenden Gebieten durchgeführt werden, unter anderem in Gebieten von Woof bis Merreter sowie in Koch und Teilen von Peel. Auch hier starten die Vermarktungen zeitnah im Anschluss an den geförderten Ausbau.
Der reine Glasfaserausbau ist Ziel der städtischen Gigabit-Strategie, welche im März 2020 veröffentlicht wurde. Darin werden aktuelle Versorgungslagen, Ausbauprojekte und strategische Handlungsfelder beschrieben. Das Dokument steht unter folgendem Link als Download zur Verfügung: https://www.wfmg.de/fuer-gladbach/digitale-infrastruktur/