Institut für Handelsforschung führt zum dritten Mal Kundenbefragung durch
Besucher der Innenstädte in Mönchengladbach und Rheydt vergeben die Schulnote 2,8 (Ortsgrößendurchschnitt: 2,5).
Die Innenstädte in Mönchengladbach und Rheydt werden im bundesweiten Vergleich mit der Note 2,8 knapp unter dem Durchschnitt bewertet. Städte mit einer vergleichbaren Größe kommen auf einen Notendurchschnitt von 2,5. Das sind die Ergebnisse der Kundenbefragung „Vitale Innenstädte“, die das Institut für Handelsforschung im vergangenen September im Auftrag der WFMG – Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH und der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein durchgeführt hat. Bundesweit wurden 59.000 Passanten befragt, auch 32 NRW-Städte wurden dabei erfasst.
Beim Einzelhandelsangebot schneidet die Stadt im Vergleich mit anderen Städten gleicher Größe überdurchschnittlich gut ab, aber bei den Freizeit- und Kulturangeboten gibt es Verbesserungspotenzial. „Die Befragung zeigt auf, wo der Schuh drückt und welche Stellschrauben für eine erhöhte Besucherattraktivität wichtig sind. Wir müssen mehr Aufenthaltsqualität in die Stadt bringen, um weiterhin für Besucher attraktiv zu bleiben“, sagt Hans Wilhelm Reiners, Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach. Es gehe primär darum, die Verweildauer der Kunden deutlich zu erhöhen. Auffällig ist bei den Befragten zudem, dass der durchschnittliche Befragte in Mönchengladbach zwei Jahre älter ist als in den vergleichbaren Ortsgrößen.
Das beste Ergebnis erzielen die Innenstädte in Mönchengladbach und Rheydt bei der Frage nach dem Parkplatzangebot. Hier erzielt Mönchengladbach den Bestwert für seine Ortsgrößenklasse. Die meisten Besucher reisen mit PKW/Motorrad an. Vor allen Dingen auswärtige Besucher bewerten die Parksituation als positiv. Bei der Erreichbarkeit mit dem ÖPNV und mit dem Fahrrad gibt es aber noch Schwachpunkte.
Mit dem Einzelhandelsangebot sind die Kunden vor Ort insgesamt zufrieden. „Defizite zeigen sich hier im Bereich Wohnen/Dekoration, die inzwischen außerhalb der Innenstädte angesiedelt sind, und beim Sortiment Spiel/Hobby/Freizeit. Diesen Bereich bedienen wir in der Innenstadt leider nicht mehr“, so Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der WFMG – Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH, „hier müssen wir eine gezielte Akquise durchführen, um dieses Segment auch wieder in den Innenstädten bedienen zu können“.
Beim direkten Vergleich der Standorte Mönchengladbach und Rheydt bewerten die Besucher die Rheydter Innenstadt insgesamt schlechter, insbesondere durch die Defizite bei der Aufenthaltsqualität (Gesamtnote 3,0 gegenüber 2,7 für die Gladbacher Innenstadt). „Eine lebendige Innenstadt ist eine wichtige Voraussetzung für die Investitionsbereitschaft von Unternehmen und für die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter“, erklärt Elke Hohmann, Leiterin des IHK-Bereichs Innovation, Gründung und Wachstum. Hinsichtlich des Dienstleistungsangebotes bietet der Standort Rheydt aber ein umfangreicheres Angebot.
Auch die Bedeutung des Online-Handels auf das Kaufverhalten wurde im Rahmen der Untersuchung abgefragt. Die Digitalisierung des Handels hinterlässt auch in Mönchengladbach seine Spuren und zeigt, dass sich vor allem bei den jüngeren Besuchern das Angebot des City Wlans positiv auf die Verweildauer auswirkt. Auch wenn sich der Ausbau des City-Wlans zum Zeitpunkt der Befragung erst im Anfangsstadium befand, zeigt sich, dass Mönchengladbach hierbei schon auf dem richtigen Weg ist. Inwieweit sich dadurch eine höhere Anziehungskraft bei den jüngeren Besuchern erzielen lässt, wird jedoch erst bei der nächsten Befragung in zwei Jahren erkennbar sein.