Was die Schüler am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium sich in diesem Differenzierungskurs der Junior-Ingenieur-Akademie vorgenommen hatten, ging über den normalen Unterrichtsstoff hinaus – was den Lernstoff, aber auch das Engagement der Schüler und des Lehrers anging. Unterstützt wurde der Kurs „Automatisierungstechnik, wir bauen eine Crememaschine“ von der zdi-Community Mönchengladbach und der Hochschule Niederrhein.

Es herrschte geschäftiges Treiben Mitte Juni in einem Raum des Math.-Nat Gymnasiums. Eine Gruppe Schüler saß an einem Tisch und tüftelte an einer Holzplatte, auf der ein rundes Gebilde in Orange und kleine Gefäße befestigt waren. Zwei andere Schüler saßen zusammen mit Thomas Peukmann und Sinan Yavuz von der Hochschule Niederrhein an ihren Laptops und waren mit dem Programmieren beschäftigt. Die Gruppe hatte sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie wollte eine Produktionsstraße bauen, die selbstständig Creme herstellt und anschließend in die bereitgestellten Töpfe befördert.

„Insgesamt 16 Schüler sind an dem Kurs beteiligt. Der Kurs nimmt zwei Doppelstunden pro Woche ein. Die Junior-Ingenieur-Akademie geht zurück auf eine Initiative der Telekom Stiftung“, erklärte Markus Wiedenfeld, der als Lehrer den Kurs betreut. Er hatte die Idee zu der Maschine und traf beim Dorfcampus in Wanlo Peter Klauth von der Hochschule Niederrhein. Diese Idee trug Peter Klauth dann an Björn Hollburg, Projektmanager für MINT-Förderung bei der WFMG, heran. Die zdi-Community Mönchengladbach finanzierte dann die benötigten Materialien und stellte einen 3D-Drucker zur Verfügung, der auch in der Schule verbleiben wird. „Seit 2009 unterstützen wir mit unseren Partnern aus der Wirtschaft und den Schulen Projekte, die den Schülern Lust auf den MINT-Bereich machen und so vielleicht Interesse an einem Studium oder einem Beruf in diesem Bereich bekommen“, sagte Projektmanager Björn Hollburg. So will die zdi-Community Mönchengladbach eine Brücke von den Schulen zu Studium und Ausbildung schlagen.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Schüler schon eine Menge geleistet. „Die Schüler müssen viele Dinge und Schritte bedenken. Welche Materialien kann ich verwenden? Wie heiß darf die Spirale werden, damit die Sheabutter warm wird, aber nicht zu heiß? Wie viel Öl darf in die Mischung?“, sagte Peter Klauth. Jeder Schritt bedingt in diesem Prozess einen nächsten beim Bau, aber auch bei der Programmierung. Die Programmierung der Maschine erfolgte mit dem Raspberry PI, einem Minicomputer, und der Software Codesys. Auch große Firmen wie Bosch arbeiten mit dieser Software. Während des Kurses hatten die Schüler die Gelegenheit, Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche zu erhalten, zum Beispiel in die Automatisierungstechnik oder die Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik.

Auch dass die erste schnelle Idee nicht immer die beste ist und man auch einmal einen Gedanken verwerfen und neu denken muss, mussten die Schüler lernen. „Meine Schwester hat es auch schon gemacht. In dem Kurs kann man viele Fächer wie Bio oder Chemie zusammenbringen. Wir hatten viele Schwierigkeiten, zum Beispiel mit den Materialien, da mussten wir Lösungen finden“, erzählte die Schülerin Sophia Schäfer. Sie war eine der Schülerinnen, die an der Junior-Ingenieur-Akademie teilnahmen. Noch vor den Sommerferien konnte die Maschine erfolgreich in Betrieb genommen und den Schulkameraden präsentiert werden.

Fotos (Quelle: Eva Baches):

Die beigefügten Fotos zeigen die von Schülern des Math.-Nat Gymnasiums gebaute Crememaschine.

 

Über die zdi-Community Mönchengladbach

Mit über 5.000 Partnern aus Politik, Wirtschaft, Schule und Hochschule ist Zukunft durch Innovation.NRW (kurz: zdi) das europaweit größte Netzwerk zur Förderung des MINT- Nachwuchses (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Flächendeckend gibt es zdi-Angebote in allen Kreisen und kreisfreien Städten in Nordrhein-Westfalen. Das Wissenschaftsministerium NRW koordiniert zdi landesweit. Die WFMG hatte, gemeinsam mit Akteuren aus der Wirtschaft und der Schullandschaft, seinerzeit das zdi-Zentrum Mönchengladbach ins Leben gerufen. Es ist seit 2009 Teil der Gemeinschaftsoffensive: mgconnect.de/zdi-zentrum-mg. Seit diesem Jahr heißt die lokale Initiative offiziell „zdi-Community MINT Mönchengladbach“. Die Kurse werden finanziert durch Fördergelder der Bundesagentur für Arbeit und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW sowie durch Spenden der zdi-Partnerunternehmen.

Hier gibt es mehr Infos zu Kursen der zdi-Community Mönchengladbach.

 

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