Das Reisebüro der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH hat am Samstag in neuen Räumlichkeiten eröffnet. Vielen Mönchengladbachern ist das Reisebüro schon aus dem ehemals GALERIA Kaufhof bekannt. Nur 300 Meter vom vorherigen Standort wird die Kundschaft zukünftig an der Hindenburgstraße 105 in neuen, modernen Räumen beraten. Ein Beispiel von mehreren, die zeigen: Es kommt wieder zunehmend Schwung in den Einzelhandel in Gladbach und Rheydt. Wie die Zahlen belegen, hat dies auch mit dem Objekt- und Gesuchsmelder der WFMG zu tun.
Ein gutes Jahr ist seit dem Auslaufen des Förderprojekts „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ vergangen, das der Belebung von Innenstädten und des Einzelhandels dienen sollte. Darauf aufbauend sind seitdem zahlreiche Aktivitäten und Entwicklungen seitens der WFMG und anderer Akteure in die Wege geleitet worden, die mittlerweile erste Erfolge zeitigen. Dies zeigt: Das professionalisierte Leerstands- und Ansiedlungsmanagement in Mönchengladbach beginnt zu fruchten.
Eingangs waren seitens der WFMG leerstehende Einzelhandelsimmobilien in den Kernen von Gladbach und Rheydt inklusive Lage, Anschrift und Nutzung erfasst worden – rund 100 an der Zahl. Über die Implementierung des Leerstandsmelders auf der Website der WFMG liefen zudem zeitnah erste weitere Meldungen von extern ein. „Mittlerweile erhalten wir regelmäßig neue Leerstandsmeldungen“, sagt Michel Hontoy, bei der WFMG für Innenstadt- und Einzelhandelsthemen zuständig. „Das ist für uns umso wichtiger, weil damit die Eigentümer endlich mehr mit uns in den Dialog kommen. Ohne sie können wir schließlich keine Vernetzung herstellen.“
Die auf diese Weise ermittelten Daten werden für mögliche Ansiedlungen verwendet, in Form so genannter Matchings. Dazu dienen die Angaben aus dem Leerstands- oder Objektmelder auf der einen Seite und die des seit Mai 2023 ebenfalls implementierten Gesuchsmelders auf der anderen. Die Nutzung ist jeweils kostenfrei, die Registrierung dauert kaum fünf Minuten, auch die Dateneingabe auf der WFMG-Website ist so schlank wie möglich gehalten.
„Passende Konzepte für passende Flächen“
Beim Leerstands- und Ansiedlungsmanagement in Mönchengladbach würden also immer Paare gesucht, sagt Hontoy: „Passende Konzepte für passende Flächen“. Dabei sei insbesondere die Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort immens wichtig, ebenso mit den Maklern. „Wir konnten letztes Jahr zum Beispiel 20 Anfragen an die Quartiersmanagements übermitteln, die im Auftrag der Stadt und mithilfe von Fördermitteln zahlreiche Ladenlokale an neue Nutzungen übergeben konnten.“ 2022 kamen neben der Projektarbeit weitere mehr als 80 Fälle zusammen, die im Team der WFMG bearbeitet wurden, Tendenz für 2023 stark steigend. „In Summe werden für jede durch uns bearbeitete, leerstehende Fläche zahlreiche Kontakte verarbeitet“, sagt Hontoy. „Dann muss es aber eben auch noch inhaltlich passen.“
Generell ist zu berücksichtigen, dass die Lage in der Innenstadt spätestens seit der Corona-Pandemie sehr dynamisch ist, womit Mönchengladbach jedoch mitnichten allein dasteht. Im Gegenteil: Dass die Zukunft der Innenstädte nicht mehr zu 100% im Einzelhandel liegen kann und wird, ist mittlerweile landauf, landab kein Geheimnis mehr. „Es werden viele kluge, neue Konzepte benötigt werden“, sagt Friedhelm Lange, Geschäftsführer der WFMG. „Es ist aber auch wichtig, den bestehenden Handel und die Gastronomen, die vor Ort sind, weiter zu stützen – und das gezielt und nicht aktionistisch.“
Was steht nun an konkreten Ansiedlungserfolgen bereits zubuche? „Auch hier gilt: Nicht alle Erfolge sind unsere Erfolge, es kommt immer und überall auf die Zusammenarbeit aller Akteure an“, sagt Hontoy. „Doch an vielen wichtigen Ansiedlungsfällen konnten wir zumindest mitarbeiten.“ So stehe mittlerweile eine Nachnutzung der ehemaligen McDonald’s-Fläche an der Hindenburgstraße fest – „hier werden ab Ende 2023 die Burger Brothers aus Bochum ihre Produkte anbieten“. Die Fluktuation an der Hindenburgstraße sei unter anderem infolge mehrerer Insolvenzen von Filialisten aus dem Schuh- und Textilbereich zwar nicht zu unterschätzen, allerdings gebe es auch immer wieder nennenswerte Vermittlungserfolge – wie der von Frank Mund Immobilien an den polnischen Discounter Pepco im Sommer. Auch der 2024 bevorstehende Umzug von Sinn in die bisherige GALERIA-Immobilie wird Bewegung in die Innenstadt bringen.
Flächen am neuen Hauptbahnhof in Rheydt
Die WFMG habe zudem die Vermittlungen für die zuvor übergangsweise von der Stadtbibliothek genutzten Flächen im Vitus-Center übernommen, die mit der Stadtverwaltung zu einem erfolgreichen Abschluss führten. „Gleiches gilt auch für den Kiosk am neuen Hauptbahnhof in Rheydt – der Abschluss erfolgte letztlich mit dem Betreiber DTV Einzelhandelssysteme“, sagt Hontoy. Auch erste Büroflächen und eine gesicherte Fläche für einen Bankautomaten seien bereits erfolgreich vermittelt worden. Für die Flächen am Bahnhof seien in Summe bisher mehr als 100 Kontakte hergestellt worden, es gebe auch aktuell noch etliche Konzepte, die verhandelt werden. An der Sandradstraße konnte ein Gold- und Antiquitätenankauf aus Wien in ein Ladenlokal der EWMG vermittelt werden, die neuen Pächterinnen des Theaters im Gründungshaus (TiG) hatte die WFMG ebenfalls vermittelt.
Ein Anfang ist also gemacht. „Nun gilt es, die begonnene Ansiedlungsarbeit bei der WFMG möglichst mit allen Beteiligten weiterzuführen und auszubauen“, sagt Lange. Darüber hinaus sei es wichtig, in den jeweiligen Stadtteilen weitere konkrete Ansprechpartner zwecks Zusammenarbeit zu etablieren. In Summe seien es die so gewonnenen Informationen, neben weiteren Befragungen, Frequenzmessungen und Immobiliendaten, die dabei helfen, die notwendigen Veränderungen in der Stadt nicht nur zu begleiten, sondern auch aktiv zu gestalten.
Ein wichtiges neues Instrument auf diesem Weg soll übrigens der so genannte CityDialog sein – ein Netzwerk aus relevanten Akteurinnen und Akteuren zur Belebung der Zentren mit der Zielsetzung, Kräfte möglichst zu bündeln sowie Marketingaktivitäten und Mittel effektiv und gemeinschaftlich einzusetzen. „Auch um kritische Punkte im Kreis der Betroffenen anzusprechen und Themen dann konstruktiv in Richtung Verwaltung zu transportieren“, sagt Lange. Einen ersten Aufschlag gab es bereits im September. Im Nachgang zu diesem ersten Gespräch hat insbesondere der Themenkomplex Sicherheit und Ordnung an vielen Stellen der Stadt einen bedeutenden Teil in den internen Diskussionen eingenommen. „Wir dürfen auf die Folgen gespannt sein und auch auf die weiteren Veranstaltungen“, so Hontoy.
Doch zurück zum Reisebüro der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH. Das Team um Reisebüroleiterin Klaudia Gebel freut sich, die langjährig geschätzte Expertise bei der Beratung und Buchung rund um maßgeschneiderte Reiseerlebnisse weiterhin anbieten zu können. „Wir freuen uns sehr, dass wir unser Reisebüro in Mönchengladbach außerhalb des GALERIA Warenhauses wiedereröffnen können. Das erfahrene Team wird von Strandurlauben bis Kreuzfahrten weiterhin die vielfältigen Urlaubsträume unserer Kunden verwirklichen“, sagt Rolf-Dieter Maltzahn, CEO GALERIA Reisen GmbH. Das Reisebüro in Mönchengladbach ist eines von derzeit rund 70 GALERIA-Reisen-Standorten in Deutschland. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 9.30 bis 18 Uhr sowie Samstag von 9.30 bis 14 Uhr.
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i.A. Michel Hontoy | hontoy@wfmg.de | Tel. 02161 82379-737