Eine kleine Reise in die Zukunft – so dürfte sich der Besuch auf dem SmartCity-Summit.Niederrhein für viele der rund 356 Teilnehmenden angefühlt haben. Im ehemaligen Karstadt-Gebäude in Rheydt haben sich bei der zweiten Auflage der Fachmesse wieder Vertreterinnen und Vertreter aus dem öffentlichen Sektor mit Start-ups, Expertinnen und Entscheidern aus der Wirtschaft vernetzt und ausgetauscht. Wie schon bei der Premiere im Vorjahr zeichnete sich die Veranstaltung durch die Mischung aus lockerer Atmosphäre, vielseitigen Vorträgen und innovativen Lösungen für die smarte Stadt von morgen aus.

Kira Tillmanns, Programmleitung Smart City bei der Stadt Mönchengladbach, freute sich über das große Interesse: „Nachdem der Stadtrat im Sommer unsere Smart-City-Strategie beschlossen hat, kommen wir jetzt an den Punkt, die vielen guten Ideen Schritt für Schritt in die Praxis umzusetzen. Auf dem Summit können wir uns mit andere Kommunen austauschen und zugleich im Gespräch mit innovativen Unternehmen erste Vorstellungen entwickeln, wie die praktische Umsetzung am Ende aussehen könnte.“ Die Zahl der Aussteller auf der Fachmesse konnte im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Über 30 Unternehmen und Akteure präsentierten auf der Messe ihre Ideen, Projekte und Produkte.

Dabei entstand ein durchaus plastisches Bild davon, wie die smarte Stadt von morgen Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger stiften kann. Etwa wenn Apps anhand von Wetter- oder Sensordaten Tipps zum Gießverhalten geben. Oder wenn der Mülleimer niemals überquillt, weil Sensoren den Füllstand messen und bei Bedarf die Leerung veranlassen. In der Tiefgarage könnte es künftig keinen Parkschein mehr brauchen, weil das Kennzeichnen erfasst und die Parkgebühr automatisch berechnet wird.

Smarte Lösungen für die Stadt und aus der Stadt

Oberbürgermeister Felix Heinrichs zeigte sich über die innovativen Projekte begeistert, aber auch über die Zusammensetzung der Aussteller: „Ich habe auf dem Summit viele gute Ideen für die smarte Stadt Mönchengladbach gesehen, aber auch viele innovationsfreudige Unternehmen aus der Stadt. Tolle Kooperationen von Start-ups und Traditionsherstellern wurden präsentiert, andere vielleicht gerade jetzt auf dem Summit angebahnt. All das stimmt mich zuversichtlich für unseren Weg zur Stadt von morgen.“

Als Verwaltungsvorstand liegt Heinrichs Fokus insbesondere etwas daran, das Handeln und die Dienstleistungen der Stadt digital und smart zu gestalten. Welche Fortschritte es auf diesem Weg gibt, davon konnte man sich auf dem SmartCity-Summit.Niederrhein ebenfalls ein Bild machen. Das Smart-City-Team von Stadt und NEW war nicht nur – gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung –Ausrichter des Summits, sondern präsentierte seinerseits Technologien und Projekte rund um die Smart City Mönchengladbach. Etwa den Digitalen Zwilling, eine virtuelle 3D-Kopie des Stadtraums, in der Umweltdaten, städtebauliche Planungen und viele weitere Informationen eingepflegt und geografisch verortet werden können. Zusätzlich wurden unterschiedliche Sensoren als Echtzeitdatenquellen zum Anfassen und Ausprobieren zur Verfügung gestellt, die mittlerweile bereits in einer Vielzahl von Anwendungsfällen unterwegs sind. Ebenso auf dem Summit vertreten war das städtische Team vom Bürgerserviceportal, in dem immer mehr Verwaltungsdienstleistungen digital angeboten werden.

„Eine smarte Stadt ist vor allem eine lebenswerte Stadt“

Bei seinem Rundgang über den Summit wurde Oberbürgermeister Felix Heinrichs von Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke begleitet, dem Chief Information Officer (CIO) des Landes Nordrhein-Westfalen. Als CIO ist Meyer-Falcke der oberste IT- und Digitalisierungsbeauftragte des Landes. „Eines ist für mich heute sehr deutlich geworden. Eine smarte Stadt ist vor allem eins: eine lebenswerte Stadt“, so der CIO nach seinem Besuch.

Meyer-Falcke gehörte auch zu den Keynote-Speakern der Veranstaltung. In seinem Vortrag machte er deutlich, dass das Onlinezugangsgesetz des Bundes nicht die ganze Digitalisierung in Städten ausmacht, sondern darüber hinaus viele smarte Anwendungsfälle entstehen, die teilweise interkommunal entwickelt werden. Neben Meyer-Falcke referierte zum Thema Umwelt Peter Küsters, Mitbegründer der Firma Greenpass und „Architekt grüner Städte“. Zum Themenfeld Daten gab es einen Vortrag von Arnd Hungerberg, Senior Client Director bei der Microsoft-Tochter Azure Business Group, Die Keynote zum Thema Mobilität hielt Dr. Olga Nevska, Geschäftsführerin von Telekom MobilitySolutions.

Als vom Bund gefördertes Modellprojekt Smart City geht die Stadt Mönchengladbach beim Thema Smart City nicht nur voran, sondern teilt ihr Wissen auch mit anderen Kommunen. Bereits einen Tag vor dem Summit fanden am 22. November eine Reihe von interaktiven Workshops statt. In unterschiedlichen Formaten erhielten dabei Mitarbeitende städtischer Verwaltungen und kommunaler Unternehmen die Möglichkeit, in das Thema Smart City einzusteigen, konkrete Projekte und Umsetzungsmöglichkeiten kennenzulernen und gemeinschaftlich konkrete Fragestellungen zu beantworten.

Über den SmartCity-Summit.Niederrhein

Mit der ersten Auflage des SmartCity-Summit.Niederrhein erfolgte 2021 der Startschuss zu einer neuartigen Veranstaltungsreihe, die Mönchengladbach künftig mit wachsendem Impact auf der bundesweiten Smart-City-Landkarte platzieren soll. Der SmartCity-Summit.Niederrhein wird gemeinsam von der Stadt Mönchengladbach, der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach (WFMG) und der NEW AG ausgerichtet.

 

Fotos (Quelle: Katrin Chodor):

 

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