Mittelständler aus Mönchengladbach und Umgebung können ab sofort auf das Förderprojekt „Gründungsfabrik Mönchengladbach“ zurückgreifen, um ihre angehenden Fach- und Führungskräfte in Sachen Innovationsmanagement fit zu machen. Das Programm „KMU-Zukunftsschmiede“ hat die WFMG – Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf entwickelt. Die Teilnahme ist für die Unternehmen kostenfrei. Die erste Runde soll bereits im Juni starten, ab sofort können sich Firmen darauf bewerben.
Im April ist das Strukturwandel-Förderprojekt „Gründungsfabrik Mönchengladbach“ mit ersten Workshops und Coachings an den Start gegangen. Darüber werden in erster Linie all diejenigen unterstützt und fit gemacht, die ein neues Unternehmen auf den Markt bringen. Nun steht ein weiterer wichtiger Strang des Projekts in den Startlöchern: die „Zukunftsschmiede“ speziell für angehende Fach- und Führungskräfte aus dem Mittelstand in der Region. „Wir haben ein Innovationsmanagement-Programm für den Mittelstand entwickelt und wollen hierüber ein Netzwerk junger Innovatoren in der Stadt zu knüpfen“, sagt Tim Vennen, Community Manager der Gründungsfabrik.
Die Angebote der Zukunftsschmiede wurden in Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Management) aufgesetzt – nicht etwa theoretisch am Schreibtisch, sondern unter anderem auf Basis zahlreicher Interviews mit Mönchengladbacher Unternehmen, von der kleinen Steuerberatung bis hinauf zur großen NEW AG mit mehreren tausend Beschäftigten. „Wir haben gemeinsam mit der WFMG ganz konkret die Bedarfe und Wünsche der Unternehmen abgefragt, um das Programm bestmöglich auf sie zuzuschneiden“, sagt Marius Müller, Doktorand am BWL-Lehrstuhl der Heine-Uni. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Entstanden ist ein viertägiges Kernprogramm mit ganztägigen Workshops zuzüglich eintägigem Abschlussevent, das optional erweiterbar ist.
„Das Themenspektrum reicht dabei von der Einführung ins Innovationsmanagement über die Entwicklung einer firmenspezifischen Innovationsstrategie, agile Methoden und Soft Skills für Innovatoren bis hin zu einem Impuls in Richtung Change Management“, sagt Prof. Dr. Andreas Engelen, Leiter des Lehrstuhls. Dazu kommen kurze Online-Vertiefungen zu Themen wie Geschäftsmodell-Innovation, Open Innovation oder New Work. Sinn und Zweck hinter dem Programm: Fach- und Führungskräfte aus kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), insbesondere die nachrückende jüngere Generation, zu befähigen, im eigenen Unternehmen Innovationsprozesse anzustoßen und umzusetzen.
Nur selten verfügen insbesondere kleinere Mittelständler über eine eigene Innovationsabteilung, auch für eine gezielte, mit Innovationsmanagement-Prozessen gekoppelte Personalentwicklung können nur in Ausnahmefällen eigene Ressourcen bereitgestellt werden. Für solche Firmen kann die Zukunftsschmiede ab sofort Abhilfe schaffen. Da es sich bei der Gründungsfabrik und somit auch beim Baustein Zukunftsschmiede um ein von Bund und Land gefördertes Projekt handelt, sind die Angebote für Unternehmen kostenfrei, sie müssen lediglich geeignetes Personal dafür identifizieren und dieses für die Teilnahme freistellen. Aus demselben Grund sind die Angebote allerdings auch beihilferelevant. Teilnehmende Unternehmen müssen daher im Vorfeld eine De-minimis-Erklärung abgeben, um nachzuweisen, dass sie die zulässigen Subventions-Obergrenzen nicht überschreiten. Nach erfolgreichem Durchlaufen des Programms gibt es eine unterzeichnete Teilnahmebescheinigung.
„Die Zukunftsschmiede hilft mittelständischen Unternehmen wie uns dabei, unsere Beschäftigten in relevanten Skills von morgen fit zu machen“, sagt Dr.-Ing. Claus Schwenzer, Geschäftsführer des Mönchengladbacher Mittelständlers Effertz Tore GmbH. Das Unternehmen hatte bereits an den Interviews im Zuge der Programmerstellung teilgenommen. „Das hilft uns einerseits, dass wir uns zukunftssicher, modern und innovativ aufstellen, und andererseits, als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben“.
Ein erster „Batch“ der Zukunftsschmiede soll am Donnerstag, 13. Juni, mit maximal 30 teilnehmenden Personen starten. Hierfür bewerben können sich interessierte Unternehmen ab sofort unter www.gruendungsfabrik.mg/angebot/kmu-zukunftsschmiede. Die Präsenztage finden jeweils zweimal donnerstags und freitags in den ersten zwei Wochen des Programms statt, die Gesamtlaufzeit beträgt rund zwei Monate.
Zum Hintergrund:
Die Zukunftsschmiede wird angeboten im Rahmen des Förderprojekts „Gründungsfabrik Mönchengladbach“. Die WFMG erhält hierfür eine 100-Prozent-Förderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie der NRW-Landesregierung. Die Finanzierung im Rahmen der Strukturwandel-Förderung im Rheinischen Revier ist bis Mitte 2027 gesichert, räumlich verortet ist das Projekt an der Mühlenstraße 2-4 in Rheydt. Nach Ende der Projektlaufzeit ist eine Verstetigung auf dem Gelände des Wissens- und Innovationscampus vorgesehen. Geboten werden bei der Gründungsfabrik ein hochwertiges Workshop-Programm, 1:1-Sessions mit erfahrenen Coaches, Netzwerkevents sowie Keynotes und Vorträge für Gründerinnen und Gründer sowie Startups. Dazu kommt der Strang der Zukunftsschmiede für Innovationsmanagement für Fach- und Führungskräfte aus dem Mittelstand.
Ansprechpartner:
i.A. Tim Vennen | vennen@wfmg.de | Tel. 02161 82379-763